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Es gibt keine Chance für einen zweiten „Ersten Eindruck“, das gilt auch für deine Website – immerhin präsentierst du dich über diese im Internet.
Deshalb sollte am besten alles passen und ein stimmiges Gesamtpaket ergeben, denn auch wenn die Besucher*innen deiner Website keine tieferen Kenntnisse von Typografie (kurz gesagt, Schriften und ihre Wirkung auf den Betrachtenden) oder Farbpsychologie haben, werden sie schnell merken, ob das Erscheinungsbild einer Website „rund“ ist und passt. Wenn wir etwas als „gut abgestimmt“ aufnehmen, wirkt es automatisch auch professionell, was wiederum enorm wichtig für deinen Internetauftritt ist, immerhin möchtest du hier dich oder dein Produkt bzw. deine Leistung vorstellen.
Typografie
Der Begriff „Typografie“ hat sich über die Jahrhunderte stark gewandelt, wurde er früher für die Buchdruckkunst und die Gestaltung von Druckwerken verwendet, bezieht er sich heute meist auf Auwahl, Verwendung und Wirkung digitaler Schriften, z. B. im Webdesign.
Optik und Benutzerfreundlichkeit
Bei der Erstellung einer Website spielt die Typografie nicht nur eine Rolle in Bezug auf das Aussehen einer Schrift, sondern auch für die Nutzerfreundlichkeit. Ist eine Schrift schwer lesbar, weil beispielsweise zu klein oder zu verschnörkelt, entscheiden sich Besucher*innen innerhalb von Sekunden dazu, die Website zu verlassen und auf einer anderen Website die gesuchten Inhalte zu finden – schlecht für uns. Das heißt im Klartext, die Auswahl der Schriften auf einer Website soll einerseits den gestalterischen Prozess unterstützen und gut aussehen, gleichzeitig aber auch etwas für die Bedienbarkeit (Usability) tun und es Besucher*innen (unbewusst) angenehmer machen, die angebotenen Inhalte zu lesen.
Schriften
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Schriften. Mittlerweile gibt es so eine große Range, dass es ganze Blogs gibt, die sich ganz dem Thema „Typografie“ gewidmet haben. Empfehlen kann ich hier den Blog „Typewolf“ von Jeremiah Shoaf, in dem er wunderbare Schriften vorstellt und gleichzeitig zeigt, welche Schriftarten sich gut miteinander kombinieren lassen.
Schriftarten
Und damit wären wir bereits bei den Themen „mehrere Schriftarten“ und „Schriftarten kombinieren“:
Wie bereits erwähnt, geht es bei der Auswahl der richtigen Schrift besonders um die Leserlichkeit. Deshalb empfiehlt es sich, hier eher auf ein reduziertes Design zu setzen und nur ein bis zwei Schriftarten für eine Website auszuwählen.
Du hast hier die Möglichkeit, eine serifenlose Schrift mit einer Serifenschrift zu kombinieren („Serifen“ bedeutet „Füßchen“, damit sind die dünnen Linien gemeint, die am Anfang und am Ende eines Buchstabens sitzen; eine bekannte Serifenschrift ist zum Beispiel „Times New Roman“).
Eine weitere Möglichkeit das Schriftbild anzupassen, besteht darin, bei dieser den Schriftschnitt (dazu gehören Schriftstärke und Laufweite) oder den Stil (kursiv, fett etc.) anzupassen. Damit kannst du sehr kontrastreiche Effekte erzielen, obwohl du nur eine Schriftart verwendet.
Bei der Zusammenstellung eurer Schriftart*en kommt es immer auf die Balance an. Ein zu großer Kontrast zwischen den Schriftarten kann schnell störend und unprofessionell wirken und ein zu zu geringer Kontrast erzielt keine optische Spannung und fällt im schlimmsten Fall gar nicht erst auf.
Zum Vergleich habe ich hier die Serifenschrift „Bell MT“ der serifenlosen Schrift „Arial Narrow“ gegenübergestellt. Übrigens habe ich beide Schriftzüge in Schriftgröße 32 erstellt – seht ihr den unterschiedlichen Effekt?
Schriftgröße und Schriftfarbe
Neben der Schriftart, spielen auch die richtige Schriftgröße und die Schriftfarbe eine bedeutende Rolle, um ein ansprechendes Bild zu erhalten. Zu kleine Texte sind unleserlich (von einem „barrierefreien Zugriff“ ganz zu schweigen), während zu große Schriften erschlagend wirken. Auch hier sollte neben dem Design die Bedienbarkeit bedacht werden.
Ich empfehle dir die Schriftfarbe im Rahmen eines Styleguides für die gesamte Website festzulegen, das erleichtert dir die Erstellung einer Website und du hast auch in Zukunft eine Übersicht, an der du dich orientieren kannst, wenn du beispielsweise Print- oder Onlinemedien planst (am besten stellst du den Styleguide zusammen, BEVOR du startest). Bedenke, nur, wenn die Schriftfarben für verschiedenen Textarten (Links, Fließtext etc.) auf die Bilder, Grafiken und Hintergründe angepasst sind, ergibt sich ein professionelles Gesamtbild.
Schriftarten sind eine Wissenschaft für sich und zählen bei der Planung einer Website sicherlich zu den Punkten, die gründlich und mit genügend Ruhe angegangen werden sollten. Wenn du dir hier ein stabiles Gerüst baust, kannst du viele Gestaltungselemente an dieses anpassen und erhältst ein einheitliches Bild, das du individuell gestalten kannst. Wie bei allen konzeptionellen und kreativen Prozessen, profitierst du hier davon, dir Inspirationen zu holen und einfach auszuprobieren, was wie wirkt.
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Auswählen und Kombinieren der verschiedenen Schriften!
Corinna
PS: Wenn ihr Fragen rund um das Thema Schriften und Typografie habt, dann stellt diese gerne in den Kommentaren.
Quellen:
https://www.typolexikon.de/typografie/ letzter Zugriff am 16.01.2021
https://www.typewolf.com/ letzter Zugriff am 16.01.2021
wow… so viele Emotionen und Reaktionen ausgelöst durch Schriftarten…
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